Mitteilungsblatt KW 20

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Termine
17.05.2023 Probe (Mittwoch)
18.05.2023 Auftritt beim Knoblauchfest in Nenningen
19.05.2023 keine Probe
23.05.2023 Probe
29.05.2023 Pfingstmarkt

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Auftritt in Nenningen
Am Donnerstag, den 18.05.2023 spielen wir von 14.00 – 17.00 Uhr beim Knoblauchfest in Nenningen.

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Nachruf Ehrenmitglied Roland Schonter
Der Musikverein Wäschenbeuren trauert um sein langjähriges Ehrenmitglied Roland Schonter.
Der Verstorbene trat im Jahre 1954 als Jungmusiker an der Trompete in den Musikverein ein. Nach einer kurzen und knackigen Ausbildung, eine separate Jugendkapelle gab es zu dieser Zeit noch nicht, wurde Roland in die Musikkapelle integriert. Er musizierte bis zum Jahr 1964 aktiv im Musikverein Wäschenbeuren.
Sein musikalisches Talent wurde im Musikverein erkannt und gefördert. Sein musikalischer Weg zum Berufsmusiker führte ihn zum Heeresmusikkorps 4 in Regensburg. Bis zu seiner Pensionierung war er dort an der Trompete und dem Flügelhorn aktiv. Er hat auch sein familiäres Glück in der Nähe von Regensburg gefunden. Roland Schonter hat sich mit seiner Familie in Duggendorf niedergelassen.
Roland Schonter hat sich auch nach seinem Fortzug bei Heimaturlaub in der Musikprobe der Musikkapelle oder bei Auftritten gezeigt und aktiv mitgewirkt. In seiner knapp 70-jährigen Mitgliedschaft im Verein hat er sich stets für die Aktivitäten im Musikverein interessiert. So hat er das Mitteilungsblatt der Gemeinde Wäschenbeuren abonniert und wusste immer was in der Heimat los war. Im Freundeskreis des Musikvereins hat er noch Kontakte zu seinen früheren Musikkameraden gepflegt. In seinem Ruhestand hat er für die Jugendarbeit im Musikverein ein Flügelhorn geschenkt.
Im Laufe seiner Mitgliedschaft konnten wir Roland Schonter schon mehrfach ehren. Die letzte große Ehrung war im Jahre 2014 für 60 -jährige Mitgliedschaft im Musikverein, Roland Schonter wurde die goldene Vereins Ehrennadel mit der Zahl 60 überreicht. Zusätzlich zu den turnusmäßigen Ehrungen wurde der Verstorbene bereits im Jahre 2006 zum Ehrenmitglied des Musikvereins ernannt.

Wir danken dem Verstorbenen für sein großes Engagement zum Wohle des Musikvereins.
Wir werden unserem verstorbenen Ehrenmitglied Roland Schonter ein ehrendes Andenken bewahren. Unser aller Mitgefühl gehört den trauernden Angehörigen.

Gerhard Heer

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100 Jahre in Geschichten
Mit den Texten unseres Mitgliedes und Ortshistorikers Peter Schührer entführen wir Sie in die 100-jährige Geschichte des Musikvereins.

1963 40-jähriges Jubiläum des Musikvereins
1963 feierte der Musikverein unter der Vorstandschaft von Helmut Schweicker das 40-jährige Jubiläum der Vereinsgründung und das (fast) 60-jährige Bestehen der Kapelle. Ein Festbuch wurde damals nicht herausgegeben, und ein Festbericht in der NWZ ist unter den Vereinsunterlagen nicht aufzufinden. Aber das Protokollbuch des Vereins bietet umfangreiche Informationen über die Festplanung, denn in drei Ausschusssitzungen des Vereins wurde ausführlich über die Festvorbereitungen berichtet.
So erfährt man, dass das Unternehmen Roschmann bereit war, für seinen Vergnügungspark eine Platzmiete von 300 bis 400 DM zu bezahlen und dass für das Festzelt der Göppinger Brauerei Rad mit den Maßen 23 x 40 m 500 DM zu entrichten waren. Die Ausstattung mit der Licht-und Lautsprecheranlage wurde an das örtliche Elektrogeschäft Kurt Benkelmann vergeben. Birken und Tannen für die Ausschmückung des Zeltes erbat man sich vom Forstamt. Zur Dekorierung des Zeltes wurde je 25 m blaues und weißes Fahnentuch verwendet. 100 DM wurde bereitgestellt, um Vorhangstoff für die Ausstattung der Bühne zu besorgen. Als Festplatz standen das TSV-Gelände und ein Platz, der Arthur Wahl gehörte, zur Wahl. Mit Stimmenmehrheit entschied man sich für den Platz von Arthur Wahl.
Als Festprogramm hatte der Verein folgendes vorgesehen: Am Samstagabend Ansprachen, Ehrungen und Konzerte der Musikgesellschaft Roggwil, der Wäschenbeurener Musikapelle und des Musikvereins des Stuttgarter Stadtteils Hedelfingen. Außerdem trat die 1963 gegründete Jugendkapelle zum ersten Male auf. Unsicher war man sich beim Thema Ehrung der Gründungsmitglieder des Vereins. Da keine Liste der Gründungsmitglieder vorlag, war man sich bewusst, vorsichtig sein zu müssen, „und lieber einen mehr ehren als zu wenig“. Festgelegt wurde, Josef und Bernhard Stadelmaier als Gründungsmitglieder zu ehren.
Am Sonntag traten nach dem Festzug 11 Kapellen aus der Umgebung im Festzelt auf. Am Sonntagabend stieg der Deutsch-Schweizer Abend mit der Wäschenbeurener Musikkapelle, den Musikern aus Roggwil, dem Jodlerclub Roggwil und den örtlichen Vereinen, der vom ehemaligen Vorstand Richard Grieser organisiert und moderiert wurde.
Am Montagabend war Großer Bunter Abend. „Ein Feuerwerk der guten Laune mit bekannten Künstlern von Bühne, Funk und Fernsehen“, wie auf dem Programmzettel stand. Hierfür gab man 1 000 DM aus.
Am Samstag und Sonntag wurde ein Eintritt von je 1 DM und am Montag von 2 DM erhoben. Wer eine Karte für alle drei Tage erwarb, sparte 1 DM und bezahlte 3 DM. Freien Eintritt gab es für jedes Ehrenmitglied, alle Mithelfer, alle „Quartierleute“, alle Musiker. Dazu gab es noch ein Einführungsrecht, der kostenlose Eintritt für eine mitgebrachte Person. Dieses Recht hatten jeder Musiker und „alle Mithelfer, die 3 Tage auf irgend einem Posten sind wie Wurstbraterei, Kasse“.
Natürlich musste der Ausschuss auch die Preise im Bierzelt festlegen: Halbe Bier 0,90 DM, Cola, Bluna, Sprudel 0,45 DM, ein Viertele Wein 1,50 DM, Wurst und Wecken 0,80 DM, Weinbrand 0,80 DM. An das leibliche Wohl der Musiker wurde auch gedacht. Jedem Musiker wurden ein Vesper und zwei Halbe Bier pro Tag zugestanden, den Mitgliedern der Jugendkapelle ein Sprudel und ein Vesper. Bedienungen waren auch zu anzuwerben. Kassier Hermann Wamsler teilte kurz vor dem Fest dem Ausschuss mit, dass er acht Bedienungen beieinander habe.
Da die Musikgesellschaft Roggwil 99 Personen angemeldet hatte, ging es besonders um die Beschaffung der Quartiere für die Schweizer Gäste. Davon wurden 30 bei den Musikern untergebracht, die restlichen Quartiere hoffte man über einen Aufruf im Amtsblatt und durch Ansprache der Bürger von Haus zu Haus zu gewinnen. Es wurden drei Gruppen mit freiwilligen Mitgliedern gebildet, die sich als Quartiermacher in der Bevölkerung umschauen sollten. Die mit der Bahn anreisenden Schweizer wurden am Samstag um halb zwölf am Bahnhof mit einem Umtrunk empfangen, dann ging es in die Turnhalle zu Quartiersverteilung und Mittagessen. Als Geschenk für die Schweizer einigte man sich auf eine Schale mit Widmung und Lyra. Die Schweizer brachten die Noten für ein Musikstück mit.
Im Protokoll der Ausschusssitzung vom 12.10.1963 erscheint die Abrechnung des Jubiläums: Einnahmen DM 13 073,69, Ausgaben DM 9 975.-, Überschuss 3 093.-. Des Lobes voll war der Vereinsvorsitzende bei der Hauptversammlung am 11. Januar 1964. Formulierungen sind da im Protokoll zu lesen wie „man kann sagen, dass in diesen Tagen die Musikfreunde voll auf ihre Rechnung kamen“, dass „das, was hier musikalisch geboten wurde, kaum zu überbieten“ sei, und was beim Bunten Abend geboten wurde, „war bis jetzt der Höhepunkt in Wäschenbeuren“.

Festzug in der Maiergasse, Mitte der sechziger Jahre